Wie viele Künstler seiner Generation ließ sich David Salle für sein reiches visuelles Vokabular weitgehend von bereits existierenden Bildern inspirieren. Auf der Grundlage von Modellen aus der Kunstgeschichte, der Werbung, dem Design und der Alltagskultur schafft Salle eine Assemblage mit vielfältigen kulturellen Bezügen. Seit Mitte der 80er Jahre finden sich in seinen Bildern Anspielungen auf die Werke der Barockmaler Velázquez und Bernini, auf den Nachimpressionisten Cézanne, auf Giacometti und Magritte sowie auf die amerikanische Nachkriegskunst. Im Jahr 2004 wurde das Element Vortex in die künstlerische Syntax von Salle aufgenommen. Es wurde zum dominierenden Element in seinen Gemälden. In den meisten Fällen stellt Salle diese Strudel, die an die anamorphotischen Experimente der Surrealisten erinnern, in die Mitte der Leinwand: Sie scheinen die abgebildeten freskoartigen Akte, die mit Tapisserie gestalteten Muscheln, Frauenporträts, Manga-Figuren und afrikanischen Skulpturen in die Vergessenheit zu ziehen. Die außergewöhnliche Präzision von Salles Bildern ist atemberaubend. Die Verzerrung der Motive zeugt von seiner ausgezeichneten Beherrschung moderner Grafiksoftware.