Andy Warhols Space Fruit: Cantaloupes 201 ist Teil seiner Serie Space Fruit: Stillleben-Serie, die er 1979 schuf. In dieser Serie konzentriert sich Warhol auf die Verwendung von farbigen Schatten, die den Früchten eine 3D-Perspektive verleihen. In Cantaloupes 201 kontrastiert Warhol ein vertrautes Bild und die Farbe der Früchte mit einem unmöglichen periwinkelfarbenen Hintergrund und türkisfarbenen Schatten, die dem Werk Leben und Bewegung verleihen. 1977 lernte Andy Warhol den Drucker Rupert Jasen Smith kennen, der mit ihm zusammen die Serie Space Fruit schuf. Diese Drucke zeigen Warhols Experimentieren mit einem jahrhundertealten Genre der Malerei – dem Stillleben. Stillleben sind von Natur aus choreografierte Kompositionen, die sich auf Form, Farbe, Raum und oft auch auf Symbolik konzentrieren. Warhol interessierte sich für die Verwendung von Schatten als kompositorisches Element. Er platzierte zunächst ein oder mehrere Obststücke auf einem weißen Hintergrund, beleuchtete sie aus einer schrägen Position, so dass Schatten auf das weiße Papier geworfen wurden, und fotografierte diese Kompositionen dann. Mit Hilfe von Collagen und Zeichnungen schuf er auch die Bildvorlagen für die zusätzlichen Bildschirme, die in jedem Druck verwendet werden. Jede Farbe in diesen Bildern stellt eine andere Siebdruckschicht des Drucks dar. Das Druckverfahren ermöglichte Warhol endlose Farbkombinationen innerhalb jeder Komposition.

Die Reproduzierbarkeit der Kunst / Andy Warhol

Andy Warhol machte Fotos und vertraute Motive aus Werbung, Zeitschriften oder Kinoheften zu Kunst; der Wiedererkennungswert seiner Werke war und ist dementsprechend hoch. Die poppig-bunte Darstellung von  Banalem und Alltäglichem sowie Hollywoodstars und Comicfiguren entführt den Betrachter in eine künstlich wirkende, verfremdete Welt. Typisch für den Pop Art Star ist dabei der kritische, ironische Blick auf die Massenproduktion und die Medienwelt.

Es war auch die Massenproduktion, die Andy Warhol zu seinem künstlerischen Credo machte – und die ihm den großen Erfolg brachte: Er fertigte Siebdruckvorlagen von seinen Motiven an und gab dann farblich veränderte Serien heraus. So erstellte er 32 fast gleich aussehende Bilder von Suppendosen oder vervielfältigte eine Postkarte mit dem Motiv der Mona Lisa 30 mal auf Leinwand.