Der 1962 an der amerikanischen Ostküste geborene Richard Phillips nutzt die Macht von Marken, um seine Kunst einem breiten Publikum bekannt zu machen. So malte er für die Firma Montblanc den Grünen-Politiker Joschka Fischer und installierte direkt am texanischen Highway 90, unweit der Stadt Marfa (bekannt durch die Donald Judd Foundation und diverse andere Kunstprojekte wie etwa „Prada Marfa“), eine 12 m hohe Neon-Skulptur mit dem berühmten „Playboy“-Logo, dem Playboy Bunny. Der Bundesstaat Texas klassifizierte das Werk jedoch als illegale Werbung und ließ es entfernen – heute steht die Skulptur in Dallas.

Die Edition oben entstand nach einem Ölgemälde das 2015 bei der Mathew Gallery in New York und anschließend 2016 im Rahmen des Gallery Weekends in Berlin bei der Mathew Galerie ausgestellt wurde. Die Ausstellung „Conversations“ zeigte mehrere Arbeiten von Richard Phillips. Der Künstler entfernt sich von den hyperrealistischen Gemälden, für die er berühmt ist, und entscheidet sich für einen Prozess der Rekonstitution, indem er Muster aus Arbeiten von Albert Oehlen und Christopher Wool in eine Inszenierung scheinbar gegensätzlicher visueller Register einfließen lässt: In Conversation I und II überlagert Phillips Fotografien, die in Zusammenarbeit mit dem Playboy-Magazin entstanden sind, mit Mustern aus Albert Oehlens Computer Paintings-Serie. Die Muster, die ursprünglich in Schwarz-Weiß erschienen, sind hier mit einer lebendigen Farbpalette durchsetzt.

In Canyons I und Canyons II ist das Musterbild Untitled von Christopher Wool invertiert, sein Negativ über den Druck einer Serape-Decke gelegt. Das Logo des Playboy-Magazins ist in der unteren linken Ecke platziert und bildet eine dritte Ebene auf der Oberfläche des Gemäldes. Als wertfreie Gegenüberstellungen repräsentieren die Arbeiten die Ergebnisse unterschiedlicher Wege in der Produktion des Visuellen und zeigen – durch die Unübersetzbarkeit ihrer Elemente – eine strategische Auseinandersetzung mit der Kennerschaft der zeitgenössischen Malerei.

In diesem großformatigen Pigment-Druck kehrt Phillips zum „Playboy“-Logo zurück, platziert es aber diskret und klein in der unteren Ecke, noch dazu vor einem farbenfroh gemusterten Hintergrund, der sich als Adaption eines mexikanischen Serape-Teppichs entpuppt. Einst galten diese Teppiche als Symbol des kulturellen Reichtums Mexikos; heute sind sie ein beliebter, jedoch billiger Touristenartikel. So gesehen kann Philipps Arbeit als Verweis des Künstlers auf den Untergang unseres kulturellen Erbes gelesen werden.

Richard Phillips hat zahlreiche Ausstellungen in den Vereinigten Staaten und Europa gemacht. Er ist in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten wie der

Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, New York; dem Denver Museum, Colorado; dem Modern Art Museum of Fort
Worth, Texas; das Museum of Modern Art, New York; das Museum of Contemporary Art, Miami; UBS Paine Webber Art
Sammlung, New York; San Francisco Museum of Modern Art; Tate Modern, London; Van Abbemuseum, Eindhoven, Niederlande
Niederlande; und das Whitney Museum of American Art, New York.

Education
1984 BFA in Painting, Massachusetts College of Art, Boston, MA.
1986 MFA in Painting, Yale University School of Art, New Haven, CT.

Solo Exhibitions:
2016 Almine Rech Gallery, Brussels
2015 ‘Richard Phillips: Conversations’ Matthew NYC, New York, NY
‘Richard Phillips’. Gagosian Gallery, Athens, Greece.
2014 ‘Richard Phillips’. Galerie Max Hetlzer, Berlin, Germany.
‘Richard Phillips: Negation of the Universe’. Dallas Contemporary, Dallas, TX.
2012 ‘Richard Phillips: Lindsay Lohan’. The Institute of Modern Art, Brisbane, Queensland,
Australia.
‘Richard Phillips’. Gagosian Gallery, West 24th Street, New York, NY.
2011 ‘Richard Phillips: Most Wanted’. White Cube, London, England.
2010 ‘Kupferstichkabinett: Between Thought and Action’. White Cube, London, England.
2009 ‘Richard Phillips: New Museum’. Gagosian Gallery, Madison Avenue, New York, NY.
2007 ‘Richard Phillips’. Gagosian Gallery, Beverly Hills, CA.
2006 ‘Richard Phillips: Early Works on Paper’. Galerie Max Hetzler, Berlin, Germany.
2005 ‘Richard Phillips: Michael Fried’. White Cube, London, England.
‘Law, Sex & Christian Society’. Friedrich Petzel Gallery, New York, NY.
2004 ‘Richard Phillips: Paintings and Drawings’. Le Consortium, Dijon, France.
2003 ‘Richard Phillips: Neue Bilder’. Galerie Max Hetzler, Berlin, Germany.
2001 ‘America’. Friedrich Petzel Gallery, New York, NY.
Galerie Max Hetzler, Berlin, Germany.
2000 Kunsthalle Zürich, Switzerland.
1999 Galerie Johnen & Schöttle, Cologne, Germany.
Galerie Rudiger Schöttle, Munich, Germany.
1998 Friedrich Petzel Gallery, New York, NY.
Stephen Friedman Gallery, London, England.
1997 ‘Richard Phillips, Paintings’. Shoshana Wayne Gallery, Los Angeles, CA.
‘Richard Phillips: New Paintings’. Turner & Runyon Gallery, Dallas, TX.
1996 ‘Richard Phillips: Recent Paintings’. Edward Thorp Gallery, New York, NY.
1995 ‘Knoxville Paintings’. Edward Thorp Gallery, New York, NY.
1994 ‘White Columns’, New York, NY.