Jonathan Edelhuber (geb. 1984) stammt aus Arkansas (USA) und erwarb einen B.F.A. mit Schwerpunkt Grafikdesign an der Harding University. Er hat in Los Angeles, London und Nashville  (Tennessee) ausgestellt, wo er derzeit lebt und arbeitet.

Edelhubers Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, die er hauptsächlich in Öl und Acryl anfertigt, vereinen Elemente der modernistischen Motive von Picasso und Matisse mit einer Pop-Sensibilität, die er aus Comics und Cartoons entlehnt. Oftmals mit stilisiertem Text und gelegentlich unter Verwendung von nicht-traditionellen Trägern (z. B. Quilts), erforscht Edelhuber die Interaktion von bildender Kunst und Design. Edelhuber schmückt seine Leinwände und Objekte auf demokratische Weise mit seinem ikonischen visuellen Stil, und das alles in einem Geist, der Bauhaus und Daniel Clowes gleichermaßen schätzt.

Bei einem flüchtigen Blick auf Jonathan Edelhubers Papier- und Leinwandbilder fällt sofort ihre Flächigkeit auf, ein grafischer Zustand, der an die frühe Ausbildung des Künstlers im Grafikdesign erinnert. Karge Hintergründe und flache, cartoonartige Sujets (ein immerwährender Zoo aus fiktiven und nicht-fiktiven Menschen, Flora und Fauna) werden zu Kompositionen verdichtet, die an eine dramatische Bühne erinnern. Oft begleitet er diese cartoonhaften Figuren mit kurzen, suggestiven Bildunterschriften, die er oft aus verschiedenen Umgebungsquellen entnimmt – Poesie, Hörensagen und Liedtexte sind alle denkbar. Edelhubers Gemälde sind im Allgemeinen sparsam, aber sie minimal zu nennen, wäre falsch. Die hellbraunen, unpräparierten Papiere und Leinwände, auf denen der Künstler malt, sind oft strukturiert und verschmutzt. Die Oberfläche jedes Bildes ist von einer Aktivität erfüllt, die einen subtilen Einblick in den Malprozess des Künstlers gewährt.

Wie seine Bildunterschriften gibt Edelhuber vor, Inhalte aus seinen Alltagserfahrungen zu schöpfen, vor allem wenn er versucht, Kindererziehung mit den Besonderheiten des täglichen Lebens und der Arbeit zu jonglieren. Der Künstler begreift Aspekte seiner eigenen Erfahrungen als pseudouniversell und hofft, dass der Betrachter sie unmittelbar nachvollziehen kann. Seine Datums- und Unterschriftsstempel verstärken den persönlichen Charakter der Bilder und sind oft an das Ende seiner Bildunterschriften geknüpft, wobei sie immer als funktionale Elemente einer größeren Komposition fungieren. Bestimmte Figuren und Phrasen wiederholen sich ebenfalls immer wieder. In dieser Ausstellung sind die Eule und der Alligator (die zufällig in Tennessee beheimatet sind) wichtige Figuren. In einigen Fällen handelt es sich sogar um ein und dieselbe „Figur“, die in einer Vielzahl von Situationen verkörpert wird, die vom Pittoresken bis hin zum Komischen reichen.

Im Sommer 2021 waren Edelhubers Arbeiten im Gana Art Center in Seoul/Korea zu sehen.